mittwochsBILDUNG: Kinder-Tagesbetreuung für die Jüngsten. Zur Bedeutung von Wohlbefinden für Lernen und Entwicklung
Das Jahresthema 2025 lautet "Herausforderungen der frühen Kindheit". Neben Praxis und „frischer Forschung“ von ausgewiesenen Referentinnen und Referenten setzen wir auf best practice Beispiele. An acht Vortragsabenden widmen wir uns den verschiedenen Aspekten des Themas. Lassen Sie sich überraschen!
An diesem Abend widmet sich die GEMEINNÜTZIGE im Rahmen der mittwochsBILDUNG mit einem Vortrag und Gespräch mit Prof. Dr. Bernhard Kalicki dem Thema:
"Kinder-Tagesbetreuung für die Jüngsten. Zur Bedeutung von Wohlbefinden für Lernen und Entwicklung"
Immer mehr Kinder wechseln zu immer früheren Alterszeitpunkten in die Kindertagesbetreuung. Dies ermöglicht den Eltern die Erwerbsbeteiligung, fördert bei hoher pädagogischer Qualität der Einrichtung aber auch die kindliche Entwicklung.
In diesem Vortrag werden neuere Erkenntnisse der frühpädagogischen Forschung zum kindlichen Lernen dargestellt. Von besonderer Bedeutung sind hierbei die gegenläufigen Verhaltenssysteme „Bindung“ und „Exploration“: Das emotional gut regulierte Kleinkind wendet sich seiner Umwelt zu, erkundet neue Phänomene und findet ins Spiel. Irritation, Schmerz oder Angst aktivieren das Bindungssystem und signalisieren der erwachsenen Bezugsperson den Hilfebedarf des Kindes. Erst wenn das Kind durch die feinfühlige Reaktion der Bezugsperson wieder emotional reguliert ist, ist es offen für neue Erfahrungen. Mit dem Dresdner Modell zum Wohlbefinden der Jüngsten wird ein Verfahren präsentiert, das diese Erkenntnisse für die Entwicklung von Praxisqualität in Kindertageseinrichtungen nutzt.
Biografie
Prof. Dr. Bernhard Kalicki studierte von 1985 – 1991 Psychologie in Sarbrücken und Trier. Der Diplom-Psychologe war von 1992 bis 1994 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Trier und Promotions-Stipendiat der Landesgraduiertenförderung. 1994/95 war Kalicki Fellow des German-American Academic Council an der Humboldt-Universität zu Berlin und an Harvard University. Unser Referent war von 1995 – 2000 wiss. Mitarbeiter der LBS-Familien-Studie "Übergang zur Elternschaft". Von 2001 – 2011 arbeitete Kalicki am Staatsinstitut für Frühpädagogik in München.
Seit 2006 lehrt er als Professor für frühkindliche Bildung an der Evangelischen Hochschule Dresden (EHS). In München forscht er als Leiter der Abteilung Kinder und Kinderbetreuung am Deutschen Jugendinstitut seit 2011.
Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen die Entwicklung über die Lebensspanne, frühkindliche Bildung, Qualität und Qualitätsentwicklung in der Kindertagesbetreuung sowie die Kooperation von Kindertageseinrichtung und Familie. Er gehört zu den Entwicklern und Autoren des Dresdner Modells. Bernhard Kalicki hat eine erwachsene Tochter und lebt mit seiner Familie in München.
Der Eintritt ist frei.