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Verleihung der Carl-Jacob-Burckhardt-Prämie

Am 27.06.24 war es in der Aula der Carl-Jacob-Burckhardt-Gymnasiums wieder soweit! Die Carl-Jacob-Burckhardt-Prämie wurde an eine*n Schüler*in durch die Vorsteherin Antje Peters-Hirt als Höhepunkt der Jahresbelobigungen, -prämien und künstlerischen Darbietungen vergeben.Unten finden Sie den Text der Verleihungsrede.

Sehr geehrte Damen und Herren, lieber Herr Thielke, stellv. Schulleiter, liebe Frau Schneiders, liebe Lehrer*innen des CaJaBu, liebe Schülerinnen und Schüler,

als Vorsteherin der GEMEINNÜTZIGEN freue ich mich wie immer, auch in diesem Jahr zu Ihnen kommen zu dürfen, um die Prämienverleihung der CJB-Stiftung vorzunehmen. Es gehört mit zu den schönsten Aufgaben, engagierte Schülerinnen und Schüler auszuzeichnen. 

Kennen Sie Hannah Arendt? Wahrscheinlich haben Sie von der streitbaren Publizistin und politischen Theoretikerin schon gehört! Sie wurde u. a. für ihr Werk „Vita Activa oder vom tätigen Leben“ vielfach ausgezeichnet. Kürzlich ist ein Buch von Lyndsey Stonebridge „Wir sind frei, die Welt zu verändern“, das sich mit dem Untertitel „Hannah Arendts Lektionen in Liebe und Ungehorsam“ besonders an junge Menschen wendet, um Ihnen Hannah Arendt nahe zu bringen, erschienen. Ich referiere Ihnen kurz die Kapitelüberschriften, die eingeleitet werden mit einigen Worten zum Thema „Nachdenken über das, was wir eigentlich tun“.

  1. Wo fangen wir an?,
  2. Wie man denkt,
  3. Denken wie ein Flüchtling,
  4. Wie man liebt,
  5. Wie man über race nachdenkt – und wie nicht,
  6. Wie man nicht denkt,
  7. Was tun wir, wenn wir tätig sind?,
  8. Wie man die Welt verändert,
  9. Wer bin ich, dass ich richte? und schließlich
  10. Was ist Freiheit?

Ich habe Ihnen die Themen des Buches aufgezählt, damit Sie spüren, dass es um unsere Zeit geht, um uns alle geht, und eben auch besonders um Sie! Ich will nicht verhehlen, dass mir Hannah Arendt in einer besonderen Weise am Herzen liegt. Wenn wir die Freiheit nutzen wollen, die Welt zu verändern, müssen wir das „Wagnis der Öffentlichkeit“ (ein Zitat von Jaspers) eingehen. Hannah Arendt sagt selbst dazu: „Man exponiert sich im Lichte der Öffentlichkeit als Person. In jedem Handeln und in der Sprache tritt die Person hervor… Wir fangen etwas an… Wir schlagen unseren Faden in ein Netz der Beziehungen… Dies Wagnis gehen wir ein im Vertrauen auf die Menschen, im Vertrauen in das Menschliche aller Menschen!“ Das muss man wiederentdecken und lernen, so denke ich. Wir brauchen einen öffentlichen Diskurs, eben auch in der Schule, in dem es nicht ausschließlich um Arbeiten und Konsum geht, sondern im gemeinsamen Sprechen und Nachdenken werden Menschen sozusagen „zur Vernunft gebracht“ und lernen, öffentlich zu handeln. 

Meine Aufgabe ist es, hier zu stehen, um beispielhaft eine Schülerin auszuzeichnen, die schon lange auf dem Weg ist, Schule und Gesellschaft mitzugestalten und damit öffentlich zu handeln. Ich rufe die Schülerin Kathrin Schieber aus dem Naturwissenschaftlichen Profil Q2b Jahrgang auf die Bühne. Wir halten Kathrin für eine eigenständige, sozial und politisch verantwortlich und umsichtig handelnde Schülerpersönlichkeit. Neben ihrer Tätigkeit als Schülervertretung, DaZ-Unterstützerin und Integratinshelferin – und der damit verbundenen organisatorischen Arbeit – hat Kathrin sich in den vergangenen Jahren u. a. durch viele Aktivitäten im Bereich von Theater und Musik in außerordentlicher Weise eingebracht und Hervorragendes für die Schulgemeinschaft geleistet. Kathrins organisatorische Mitarbeit als UNESCO-Sprecherin, Konfliktlotsin und Schülervertreterin sowie ihr Einsatz als Schülervertreterin mehrerer Fachschaften, nämlich Musik und Chemie. Darüber hinaus ist sie nicht nur Chormitglied, Unterstufenband-Gründerin und Theater-AG- Mitglied, sondern auch Organisatorin für Bands, Konzerte und Chöre. Kathrin Schieber hat darüber hinaus ein sehr gutes Notenbild. 

Ich komme jetzt zur Verleihung der Urkunde und Überreichung der Prämie: Kathrin erhält die CJB-Prämie 2024 für ihr vielseitiges Engagement, ihre Bereitschaft zur organisatorischen Mitarbeit in diversen schulischen Bereichen, wie zum Beispiel als Schülervertreterin für die SMV, die Fachschaft Musik und Chemie, ihre Band-, Konzert- und Chorarbeit und als Unterstützerin für die Integration ukrainischer Kinder sowie für ihr ausgezeichnetes Leistungsvermögen. Ich habe Ihnen passend zu Ihrem Engagement das von mir schon genannte Buch von Lindsey Stonebridge mitgebracht „Wir sind frei, die Welt zu verändern“, dass die Ausführungen und Theorien von Hannah Arendt für junge Menschen aufzeigt.