Die Verleihung an die Lehrerin Charlotte Pommerenke, Paul-Gerhardt-Schule (Foto rechts), und den Studiendirektor Michael Thielke, Carl-Jakob-Burckhardt-Gymnasium (Foto links), hat die Vorsteherin Antje Peters-Hirt (Foto mitte) vorgenommen. Sie wies in ihrer Laudation ausführlich auf die eindrucksvolle kreative Leistung, die pädagogischen und administrativen Fähigkeiten der Lehrerin und des Lehrers hin, die zu einer besonderen Wertschätzung ihnen gegenüber von seiten des Schulleitungteams, der Kollegenschaft, der Schülerschaft sowie der Eltern geführt hat.
Die Schulleiterinnen bedankten sich für die Wertschätzung ihrer schulischen Arbeit durch die GEMEINNÜTZIGE. Die Preisübergebe des insgesamt mit 3000 € dotierten Preises, der aus zwei gleich dotierten Hauptpreisen bestand, fand im festlichen Rahmen mit der Schulrätin, Frau Werger-von Bergen, der Direktorin Angelika Richter sowie vielen anderen Vertretern der Schulen statt. Das Preisgeld wird für weitere Aktivitäten in den jeweiligen Schulen verwandt.
Rede der Vorsteherin Antje Peters-Hirt zur Verleihung des Suhl-Preises:
"Von 1752 – 1819 lebte Ludwig Suhl. Nicht allen von Ihnen wird der Name gleich etwas sagen. Er hat die GEMEINNÜTZIGE gegründet. Ende des 18. Jhd. war er als Pastor/Archidiakon an St. Petri. Er war Assessor am Domkapitel. Er war Subrektor am Katharineum. Der Dr. der Jurisprudenz wohnte in der Petersgrube 27 und war als Anwalt dort eingetragen.
Wie überraschend für uns heute, dass diese Vielfältigkeit damals vor 250 Jahren möglich war - bevor sich alle Wissenschaften ausdifferenzierten und die Berufe sich professionalisierten.
Herzlich willkommen meine Damen und Herren, ich begrüße Sie auch im Namen von Frau Richter und Herrn Heldt, sehr geehrte Frau Schulrätin Werger-von-Bergen, sehr geehrte Frau Schulleiterin Trambacz, sehr geehrte Frau Möding, sehr geehrte Frau Pommerenke, sehr geehrte Frau Schulleiterin Korkmaz, sehr geehrter Herr Schulleiter a.D. OStD Kay Glasneck, sehr geehrter Herr StD Thielke, sehr geehrte Frau Thielke und lieber Dr. Manfred Eickhölter!
Herzlich willkommen zur Verleihung des 10. Dr.-Ludwig-Suhl-Preises am heutigen 16. November 2022. Die Verleihung heute stellt ein kleines Jubiläum dar.
Dieser Ludwig Suhl war 4 Mal Direktor der GEMEINNÜTZIGEN: 1789/90; 1793; 1804-08; 1818/19. Er hat aber außerdem das erste Schullehrer-Seminar 1807 in Lübeck gegründet, um die Bildung und insbesondere die Lehrer-Ausbildung in Lübeck zu verbessern. In diesem Sinne war es eine besonders gute Idee der GEMEINNÜTZIGEN, diesen Preis auszuloben: „Zur Erinnerung an unseren Gründer, Dr.- Ludwig- Suhl verleiht die GEMEINNÜTZIGE seit 2003 alle zwei Jahre an Lehrkräfte für besondere Leistungen den Dr. Ludwig-Suhl-Preis“ (inzwischen haben wir die Satzung auf Schulleitungen und Schulleitungsteams erweitert).
Sie möchte damit Lehrern ein öffentliches Lob aussprechen, sie würdigen für ihr oft weit über ihre Unterrichtsverpflichtungen hinausgehendes gehendes, eben auch ehrenamtliches Wirken und für ihren pädagogischen Einsatz danken - für die Fortsetzung und Weiterentwicklung des ausgezeichneten Projektes oder der Tätigkeit bzw. der Leistung für die Schule wird den Lehrkräften ein namhafter Betrag zur Verfügung gestellt.
Wir zeichnen also Engagement aus; das bedeutet „Einsatz“ und „Verpflichtung“, auch sich „verpflichten“. Und Einsatz gibt es allerorten, man muss ihn nur suchen, finden und verbreiten!
Herzlich möchte ich mich bei der jeweiligen Schulleitung, (der Kollegenschaft, der Personalvertretung und den Elternvertretern) der ausgezeichneten Kolleginnen und den Kollegien für ihre ausgezeichneten Vorschläge bedanken.
2022 - was für ein Jahr auch für Deutschland! - Corona übersehen wir zunehmend zugunsten unserer Auseinandersetzung mit Krieg, Gewalt, Populismus in der Welt, Energieknappheit, knappen finanziellen Ressourcen weiter Bevölkerungskreise und eben auch finanzieller Gier, wie Sie in diesen Tagen sich in der schönsten Nebensache der Welt zeigt.
Da kommt es für uns als GEMEINNÜTZIGE gerade recht, dass wir eine Lehrerin und einen Lehrer für ihre Leistungen auszeichnen, die sich letztlich immer auf Friedensfähigkeit, Gemeinschaft, Kommunikationsbestrebungen und Zivilcourage richten und junge Persönlichkeiten zu stärken sich bemühen.
Die Vorsteherschaft der GEMEINNÜTZIGEN ist dem Vorschlag der Jury gefolgt, zwei Preise zu vergeben. Es gibt zwei gleichwertige erste Preise.
Zum 1. Hauptpreis: Es geht heute um die Lehrerin Charlotte Pommerenke, die seit Februar 2016 ihren Dienst als Lehrkraft an der Paul-Gerhardt-Schule versieht.
Frau Pommerenkes Unterricht ist sehr individuell auf die Bedürfnisse einzelner Kinder ausgerichtet, motiviert gleichwohl alle und alle Kinder lernen mit Freude! Sie verlässt sich stark auf kooperative Lernformen und stärkt so die Klassengemeinschaft.
Ihre Kreativität hat sie dazu geführt, dass sie Hörspiele aufnimmt, digitale Bilderbücher herstellt und sich überhaupt mit Medien auseinandersetzt und die Kompetenz der Kinder in deren Benutzung steigert und vielfach einsetzt.
Frau Pommerenke ist eine engagierte Sportlehrerin (Helgoland-Staffel-Marathon) und hat außerdem eine besondere Fähigkeit darin, Referendare auszubilden. Sie ist außerdem Fachleiterin für das Fach Deutsch und auch dort als kreativer und innovativer Kopf bekannt.
Das Lesen liegt ihr sehr am Herzen, deswegen engagiert sie sich als Fortbildnerin für das Programm „Lesen macht stark“. Das zeigt sich eben auch in der Bewerbung für den Deutschen Lesepreis, für den sich die Paul-Gerhardt-Schule schon 2 Mal beworben hat. In der Coronazeit hat sie ihre Kinder mit täglichen Kreativaufgaben zusammengebracht und - gehalten.
Ihre neueste Idee ist eine Näh-AG, eine Leidenschaft, die ihre Persönlichkeit deutlich wiederspiegelt. Es geht nicht nur um Geschick, Stetigkeit und Ästhetik sondern auch um Nachhaltigkeit und politische Bildung (Fast Fashion). Eine solche Lehrerin hätte ich mir auch gewünscht!
Wir zeichnen Frau Charlotte Pommerenke mit dem 1. Preis des diesjährigen Dr.-Ludwig.-Suhl- Preis aus. Ich bin sicher, dass sie das Preisgeld wunderbar für ihre Aktivitäten verwenden können.
Zum 2. Hauptpreis:
Es geht jetzt um den Lehrer, Herrn Studiendirektor Michael Thielke, und seine Lebensleistung am Carl-Jacob-Burckhardt-Gymnasium seit 2001. Er unterrichtet die Fächer Mathematik und Physik in der Sekundarstufe I und II sowie seit 1998 zusätzlich das Fach Informatik. Die Funktion des Oberstufenleiters hat Herr Thielke als StD ab 2010 bis 2017 bekleidet.
Herr Thielke ist seit 2009 Mitglied der Schulleitung und seit 2017 stellvertretender Schulleiter sowie stellvertretender Vorsitzender der Schulkonferenz.
Herr Thielke gehört zu den außerordentlich engagierten sowie fachlich, methodisch und pädagogisch herausragend qualifizierten und umfassend bewährten Lehrern. Seine ausgeprägten Fähigkeiten im Bereich schulischer Organisation und Kommunikation – haben sich ebenso gezeigt wie seine außergewöhnliche Präzision und Umsicht bei der Umsetzung von Planungsvorgaben.
Nicht nur die schulische Organisation, sondern sein Teamdenken, seine Kooperationsfähigkeit, sein kreatives Potential und seine hohe Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung sowie seine Nähe zu Schülern, Eltern und Kollegen machen ihn zu einem Vorbild, Vertrauten und Unterstützer, von dem die gesamte Schulleitung profitiert.
Michael Thielkes technischer Versiertheit im Bereich der Informatik ist es zu verdanken, dass die organisatorischen Abläufe sowie die erforderlichen Arbeiten vollständig EDV-gestützt unter Nutzung entsprechender Programme erledigt werden. Er hat z.B. das Stundenplanprogramm UNTIS für das Carl-Jacob-Burckhardt-Gymnasium im Netzwerk installiert, konfiguriert und integriert. Darüber hinaus schafft er es, die Schülerschaft für das Fach Informatik zu engagieren und in seine Arbeit auch in AGs mit einzubeziehen.
Ich darf Ihnen für die ganze Gemeinnützige meinen Dank aussprechen. Wir können uns heute alle gratulieren. Denn es kann nicht zu schlecht um eine Gesellschaft stehen, in der große Teile der Lehrerschaft sich über ihre Pflichten hinaus engagieren."