Von wegen nur Smartphone und TikTok: Viele Lübecker Kinder und Jugendliche sind durchaus für klassische Musik zu begeistern. Unter ihnen gibt es faszinierende musikalische Talente. Sie werden von der Lübecker Musikschule der Gemeinnützigen gefördert. Diese Arbeit unterstützt der Lions Club Bad Schwartau mit einem jährlichen Benefizkonzert im Audienzsaal des Lübecker Rathauses. Nach zwei Jahren Corona-Pause konnten am Donnerstag, 2. März, 30 Kinder und Jugendliche vor rund 100 Zuhörerinnen und Zuhörern ihr Können beweisen. Die Mädchen und Jungen spielten klassische Instrumente wie Violine, Cello und Kontrabass, Harfe, Klavier, Saxophon und Querflöte.
Klassisch war auch das Repertoire: Es reichte von Werken Frédéric Chopins über Edward Algars Violonchellokonzert E-Moll bis zu Robert Schumanns Lied „Widmung“, mit schöner Stimme gesungen von der 16-jährigen Sopranistin Maria Szepart. Auch die gleichaltrige Sopranistin Fanny Hedde überzeugte mit Liedern von Alessandro Scarletti und Gaetano Donizetti. Die Auftritte dieser Sängerinnen waren ein Novum in der Geschichte der Benefizkonzerte des Lions Clubs. Premiere hatten auch der zwölf Jahre junge Max-Johannes Thorns mit einem selbst komponierten Solo am Schlagzeug und der 17-jährige Tugra Kilic mit dem ebenfalls selbst geschriebenen melodischen Rock-Pop-Song „Verschlossen“.
Nach der Begrüßung des Publikums durch Lions-Club-Mitglied Heiko Iven dankte Sabine Lueg-Krüger, Dozentin für Klavier an der Musikschule der Gemeinnützigen, dem Club für die langjährige Unterstützung durch die Benefizkonzerte. Neben der finanziellen Seite – die Musikschule erhält die Hälfte der Netto-Einnahmen – sei vor allem wichtig, dass die jungen Musikerinnen und Musiker die Möglichkeit erhalten, in festlichem Rahmen vor größerem Publikum zu spielen, betonte Lueg-Krüger, die charmant durch das Konzert führte. Dabei begeisterte gleich zu Beginn die gerade sechs Jahre alte Elina Madoeva am großen Konzertflügel mit einem Satz aus Cornelius Gurlitts Sonatine in G-Dur. Erstaunlich virtuos flitzten die kleinen Fingerchen über die Tasten. Großer Applaus war die Belohnung. Auch die weiteren, hier nicht genannten Kinder und Jugendlichen ernteten langanhaltenden Beifall für ihre großartigen musikalischen Leistungen.
Rüdiger Wenzel